Dienstag, 13. Mai 2014

Rezension: Das Geheimnis der Äbtissin

Johanna Marie Jakob- Das Geheimnis der Äbtissin

Verlag: Knaur | Seiten: 460 | Erscheinungstermin: 2011  | ISBN: 978-3-426-50951-7

Genre: historischer Roman
Spielt in: Burg Lahre im Harz, Crema in Italien und Eschwege

Klappentext: Anno 1156 auf der Burg Lare im Harz: Die junge Grafentochter Judith steht in Diensten von Kaiser Friedrich I., um dessen Gemahlin sie sich liebevoll kümmert. Sie interessiert sich leidenschaftlich für Kräuter- und Heilkunde - und für Silas, den maurischen Leibarzt des Kaisers, der sie nicht nur als Mediziner fasziniert. Doch ihre Liebe scheint keine Zukunft zu haben, denn Judith ist eine Adlige und Silas in der Welt nur ein Sklave...

Erster Satz: Alle, die von dieser Geschichte wussten, sind tot.

Meine Meinung: Das Buch beginnt mit dem Ende im Jahre 1220. Ich war sofort gepackt und wollte unbedingt wissen, was passiert. Alle tot. Natürlich gestorben oder getötet. Aber warum? Und wer erzählt das Ende? Das soll sich erst auf den letzten Seiten klären. Worüber ich auch sehr dankbar war, denn so konnte ich während des Lesens wirklich immer grübeln, was passiert und wer der mysteriöse Erzähler am Ende ist. Und ich lag bei Allem falsch... ;)

Man begleitet Judith ab einem Alter von 12 Jahren bis 47 Jahren. Die Kapitel sind nicht numerisch, sondern in Zeit und Ort gegliedert. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, dennoch hat man nie das Gefühl etwas verpasst zu haben, denn wichtige Informationen werden in die laufende Geschichte dezent mit eingeflochten.
Wohldosiert bekommt man ab und an Briefe und Aufzeichnungen, vor allem von Judith, zu lesen. Wunderschön formuliert und ich zweifele keine Nanosekunde daran, dass die Menschen im 12. Jahrhundert  sich so ausdrückten.
Zudem beginnt jedes neue Kapitel mit einem Gedicht (oftmals Auszüge aus Carmina Burana), zuerst in Altdeutsch und dann ins "moderne" Deutsch übersetzt. Diese Zeilen geben immer einen kleinen Hinweis, was in dem nächsten Abschnitt passiert und sind von der Autorin sehr gut gewählt worden! Ich fand, dass man allein daran schon spüren kann, mit welcher Liebe und Leidenschaft die Autorin das Buch recherchiert und geschrieben hat. 

Auch die Beschreibungen vom Leben und dem Alltag auf der Burg, dem Kriegsfeld und den anderen Orten zu denen man in diesem Buch mitgenommen wird, sind zwar sehr detailliert beschrieben, trotzdem war es für mich stets mitreißend und die Seiten wurden von mir verschlungen. 
Natürlich kamen auch viele mittelalterliche Fachbegriffe darin vor, doch anhand das Kontextes wurden alle diese Begriffe klar (z.B.: Bader, Buhurt, Schwertleite). Sicherlich werden die meisten Fans historischer Romane damit so wieso kein Problem haben.

Mein Fazit: Ich habe bereits schon ein paar historische Romane gelesen, wobei ich ehr Krimis und Thriller lese, doch von diesem Roman bin ich hellauf begeistert! Super spannend ab der ersten Seite, flüssiger und klarer Schreibstil, wunderbar ausgemalte Charaktere! Selbst das Ende hat mich überrascht und war ganz anders als ich es erwartet hätte, dennoch versöhnlich (für mich). Eine klare Leseempfehlung!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen